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Die nächste Weiterbildung Systemische Supervision
(WBSV-2024)
Start am: 25.03.2024 mit Ulrike Reimann
Warum es toll ist, Supervisor*in zu sein: - Ludger und Annette im Austausch
„Weil ganz Vieles richtig Spaß macht:..“
Es macht Spaß...
- ...professionelle Kräfte in ihrer Kompetenz zu stärken
- ... mit vielfältigen Methoden unterwegs zu sein
- ...und auch die Humorbrille immer mal wieder aufzusetzen
- ...komplexe Fallschilderungen methodenreich und mit systemischem Blick zu analysieren
- ...mit dem Perspektivwechsel zu „spielen“
- ...Menschen einzuladen, berufliche Situationen und Fallgeschichten multiperspektivisch anzuschauen.
- ...Aufstellungen und Skulpturen erlebnisorientiert zu begleiten
- ...simultan zu visualisieren, um die Komplexität zu reduzieren und damit handhabbare Lösungen zu entwickeln.
- ...mit Gruppen mal empathisch, mal provokativ , mal verstörend, mal strukturierend zu arbeiten – und das immer auf der Basis einer wertschätzenden Grundhaltung.
- ...Angebote zu formulieren – und nicht wissen zu müssen, was „das Richtige“ ist.
- ...viele unterschiedliche Einrichtungen, Arbeitskulturen, Menschen, Rituale kennenzulernen..
Ich will die „weltbeste“ Supervisor*in werden - welche Kompetenzen helfen dabei?
Dafür brauchen Sie – und das bieten wir Ihnen auch in der Weiterbildung an:
- Sie brauchen ein Selbstverständnis ihrer individuellen spezifischen Professionalität
- Sie müssen die Frage beantworten können, was macht Sie aus als Supervisor*in?
- Sie entwickeln eine supervisorische Identität
- Sie brauchen Überblickskompetenz
- Sie brauchen die Fähigkeit, an Wirklichkeitskonstruktionen Anderer anzukoppeln
- Theorie-, Methoden-, Haltungs- und Selbstreflexionskompetenzen
Und das lernen Sie alles am SI Tübingen.....
Die Kompetenzen im Überblick
Theoriekompetenz
Konzepte zur Konfliktbeschreibung und Konfliktbearbeitung, Wissen um Dynamiken in Teams und Organisationen, Verständnis von Wechselwirkungs- dynamiken, Verständnis von Resonanzphänomenen, Systemisches Grundwissen: Grundlagen aus der Systemtheorie, Konstruktivismus, Kybernetik 2.
Methodenkompetenz
Methodisches knowhow für die Fallsupervision, Wissen über den Aufbau eines Teamentwicklungs- prozesses, Methodische Kompetenzen für die Bearbeitung von Konflikten
Haltungskompetenz
Sie wissen um Möglichkeiten die eigene Ressourcen- orientierung einzusetzen, Sie können wertschätzend und kompetenz- orientiert Feedback geben, Sie wissen um ihre Möglichkeiten, Menschen in Konflikt- situationen allparteilich zu begegnen
Selbstreflexions- kompetenz
Sie kennen Ihre Eigenaufträge und wissen, dass diese in der SV nicht im Vordergrund stehen, Sie kennen Ihre eigenen „Triggerpunkte“, Sie erkennen ungünstige Beziehungsmuster und können aus ihnen aussteigen, Sie kennen Ihr Potenzial, Schwierigkeiten ernst zu nehmen und ihnen gleichzeitig mit Humor, Zuversicht und Leichtigkeit zu begegnen
Gabriele Dahn
Dipl.-Sozialpädagogin FH, Zertifikat Weiterbildung Systemische Therapie (SG), Dozentin für Systemische Beratung (SG), Systemische Supervisorin (SG), Suchttherapeutin VDR
Lehrende mit SG-Nachweis
Mitglied im Dozent*innen-Team des SI Tübingen
Koordination Ausbildung Psychologische Psychotherapie
Scheitern und menschliche Irrtümer
Lebenslagen begleiten, die jeder kennt und keiner mag.
Gabriele, wie bist Du zu diesem Seminarthema gekommen?
Das Thema Scheitern ist ein ausgesprochen menschliches Thema und meistens mit vielen intensiven und existentiellen Gefühlen verbunden. Wenn man sich in der Systemischen Welt umsieht, gibt es bisher nur wenig Literatur und Angebote dazu. Aus meiner Sicht wird Scheitern oft vorschnell als Vorstufe zum Erfolg „verkauft“. Ich finde aber, dass Menschen in derartigen Ausnahmesituationen schon etwas mehr Content, Prozess und Tiefgang gebrauchen können.
Ich würde mich selbst als emotionalen Menschen beschreiben, also sind wir beide - das Seminarthema und ich - doch wie füreinander gemacht! Irgendwann hat mich das Thema dann so fasziniert, dass ich dem Scheitern sogar einen ganzen Abschnitt in meinem Erste Hilfe Kartenset gewidmet habe, das im Juni 2023 im Carl Auer Verlag erschienen ist.
Was erwartet die Teilnehmenden in diesem Seminar?
Wir nähern uns dem „Mythos Scheitern“ mit systemischen Methoden, Haltungen und Herangehensweisen. Ich arbeite mit einem Vier-Phasen-Modell, das Klient*innen nach einer Art Schockverarbeitung und Erste Hilfe unterstützt, wieder auf die Beine zu kommen und sich wieder neu zu trauen ... .
Wer mitmacht, darf sich auf einen vielseitigen Methodenmix freuen: Die Palette reicht von A wie Aufstellungsarbeit bis Z wie Zeitreise, natürlich verbunden mit einer großen Dosis Ressourcenarbeit. Besonders beliebt ist das Fuckup Event, bei dem wir uns kreativ und mit Witz mit ausgewählten „nicht so gut verlaufenen“ Situationen der Teilnehmenden befassen. Scheitern ist ja nicht nur ein Phänomen, das anderen passiert.
Zum Schluss noch eine Besonderheit dieses Seminars: Ich habe es 2020 während der Pandemie das erste Mal gegeben und musste daher auf ein Online-Format ausweichen. Das hat so gut funktioniert, dass wir das Format beibehalten haben. So treffen sich Teilnehmende in großer Reichweite an ihren Bildschirmen und greifen mit beiden Händen und viel Schwung und Lebensfreude in ein Thema, das viele andere höchstens mal mit gespreizten Fingern anfassen würden.
Susanne Niederberger
Dipl.-Heilpädagogin, Dipl.-Pädagogin, systemische Supervisorin (DGSv), Lehrende Supervisorin (SG), Systemische Dozentin (SG), systemische Coach (SG), Gesundheitscoaching, zertifiziert in bindungsbasierter Beratung und Bindungspsychotherapie, Traumapädagogin / Traumafachberaterin (GPTG/DeGPT), Entspannungstrainerin für Autogenes Training und PMR
Systemische Bindungstheorie und -praxis
Kindliche Bindungswünsche verstehen
Susanne Niederberger im Interview:
Liebe Susanne, wie kamst du zu diesem spannenden Thema?
"Die praktische Anwendung der bindungstheoretischen Erkenntnisse ist für mich zu einer sehr bereichernden Dimension und Herzensangelegenheit geworden", erklärt Susanne Niederberger mit leuchtenden Augen. "So zu denken und zu empfinden ist wie Lesen lernen. Habe ich einmal Lesen gelernt, kann ich mich nicht entscheiden, nicht mehr zu lesen. Das „Lesen“ von Sicherheits- und Autonomiebedürfnissen, von Ängsten, Skepsis und Vermeidung wie auch von entwickelten Überlebensstrategien verhilft mir zu ganz neuen Perspektiven und Fragen. Insbesondere das Verstehen von transgenerational weitergegebenen Themen und die Stärkung ihres eigenen Sicherheitsempfindens, erleben Eltern als sehr bereichernd wie entlastend, wenn es darum geht, ihre Kinder in ihren Bedürfnissen passgenauer zu verstehen. Ich kann mir bindungsorientiertes Verstehen und Beraten aus meiner Beratungspraxis nicht mehr wegdenken", erklärt Susanne. "Es verknüpft sich für mich sehr gut mit meiner systemischen Haltung."
Liebe Susanne, man spürt, dass dich dieses Thema sehr berührt und es dir eine Herzensangelegenheit ist. Nun gibst du ja bei uns am Systemischen Institut auch ein Seminar speziell zu diesem Thema. Welche Fähigkeiten lernen die Teilnehmenden in diesem Seminar?
"Die Teilnehmer*innen", erklärt Susanne Niederberger, "lernen anhand von Vorträgen und Videoaufzeichnungen, welche Bindungsmuster es gibt, wie sie entstehen und sich verändern können. Sie reflektieren in Einzel- und Partnerübungen ihre eigenen Bindungsmuster und wissen um die Relevanz eigener Bindungserfahrungen für die Arbeit in ihren professionellen Kontexten. Im Seminar leiten uns die Fragen: Wie kann Kindern und Eltern im Rahmen von Kita, Schule und Jugendhilfeeinrichtungen sowie in Beratung geholfen werden, sich sicher zu binden? Wie kann ich als Fachkraft anhand der Reflexion meiner Bindungserfahrungen mein Verhalten und Erleben verstehen, so dass ich hilfreich für Kinder und Eltern sein kann? Deshalb reflektieren wir im Seminar auch bindungsorientierte Aspekte in der alltäglichen Arbeit der Teilnehmer*innen."
>>> zum Seminar "Einführung in die systemische Bindungstheorie und -praxis "
Du gibst auch noch ein weiteres Seminar "Bindungsaspekte in der systemischen Beratung von Jugendlichen und Erwachsenen". Welche Themen stehen denn dort im Vordergrund?
"Unsere Bindungsthemen (Sicherheit und Autonomie) begleiten uns alle ein Leben lang: vom Mutterleib bis zu unserem Tod", erläutert Susanne, "doch im Laufe unseres Lebens machen wir immer wieder neue Erfahrungen, bewerten sie neu und können uns, mit Hilfe passender zwischenmenschlicher (Beratungs-) Beziehungen in Richtung von immer mehr Sicherheit und Autonomie entwickeln. Unsere verinnerlichten Erfahrungen zeigen sich u. a. in unseren Themen, in unseren Bedürfnissen, in unserer Wortwahl und vor allem in der Art und Weise, wie wir über uns und unsere Bindungserfahrungen sprechen. Zu hören, wie Menschen über sich selbst reden, verhilft mir entlang bestimmter Kriterien, passgenaue Themen und Fragen mit ihnen zu erarbeiten. Mich fasziniert daher immer wieder aufs Neue, was ich durch bindungsorientierte Reflexion über mich selbst lerne, über die Art und Weise, wie ich zu meinen Klient*innen stehe und wie ich meine wichtigen Beziehungen im Leben gestalte.
Das klingt ja wirklich spannend! Müssen die Teilnehmenden bestimmte Voraussetzungen mitbringen, um bei diesem Seminar teilnehmen zu können? Und welche Fähigkeiten nehmen sie mit?
"Die Teilnahme an dem Vertiefungsseminar "Einführung in die systemische Bindungstheorie und -praxis" ist Voraussetzung. Und für die Seminare begeistern sich vor allem Fachleute aus Arbeitsfeldern der psychosozialen Arbeit, Pädagogik, Prävention, Therapie, Gesundheit, Pflege, Schule, Beratung, Soziale Arbeit sowie Seelsorge." listet Susanne Niederberger auf. "Die Teilnehmer*innen lernen die Bindungsstile im Erwachsenenalter kennen. Sie reflektieren in Einzel- und Partnerübungen ihre eigenen Bindungsmuster und in systemisch-bindungsorientierten Fallbesprechungen ihre Anliegen." Erklärt sie und strahlt über das ganze Gesicht. "Es ist für mich wirklich eine Herzensangelegenheit geworden und deshalb freue ich mich immer sehr auf die Bindungsseminare im SI Tübingen."
Vielen lieben Dank Susanne für deine Zeit! Wir freuen uns schon auf die nächsten Seminare mit dir in diesem Jahr!
>>> zum Seminar "Bindungsaspekte in der systemischen Beratung von Jugendlichen und Erwachsenen"
Mit dem Ask!-Modell Teufelskreise durchbrechen
Von Problemen sprechen wir meist dann, wenn die Realität nicht so ist, wie wir sie gern hätten. Sind unsere Versuche, das Problem zu lösen, fehlgeschlagen, bewegen wir uns meist in »Teufelskreisen« im Denken, Fühlen und Handeln und werden dabei von automatisiert ablaufenden inneren Bildern gesteuert. Was muss passieren, um solche Blockaden zu lösen und wieder in Flow zu kommen? Für dieses Kernthema in Psychotherapien und Coachings bietet der von Ilka R. Hoffmann-Bisinger entwickelte Ansatz eine erfolgreiche, in der Praxis bereits bewährte Herangehensweise. Im Zentrum steht die gemeinsame Arbeit auf der analogen, intuitiven Ebene an den inneren Bildern der Klient*innen, welche einen Perspektivwechsel bisher verhindert haben. Das Buch "Innere Bilder – Der Schlüssel zur Veränderung" - Analoge Systemische Kurztherapie und Coaching beschreibt die theoretischen und methodischen Hintergründe des Ansatzes und das genaue therapeutische Vorgehen. Im Seminar "Arbeit mit inneren Bildern in der systemischen Beratung und Therapie: Analoge Systemische Kurztherapie / Ask!" lernen die Teilnehmer*innen, Probleme zu de-konstruieren und destruktive „Teufelskreise“ zu identifizieren sie lernen, Klient*innen darin zu unterstützen, ihre Muster mit Hilfe von inneren Bildern zu unterbrechen und entdecken, wie man analoge Prozesse hilfreich begleitet, ohne diese zu interpretieren.
„Erstaunlich, wie das funktioniert, ohne dass Sie mir etwas überstülpen, aber dennoch den Prozess vorantreiben!“ (Kommentar einer Klientin zu diesem Ansatz)
Einmal im Jahr veranstaltet das Systemische Institut Tübingen das Seminar "Ask!" mit Ilka R. Hoffmann-Bisinger. In diesemlernen die Teilnehmenden nicht nur die für die Praxis relevanten theoretischen Grundlagen, sondern haben auch die Möglichkeit, das demonstrierte methodische „Know-how“ in praktischen Übungen umzusetzen.
SG-Jahrestagung
Unter dem Motto „Krisen, Katastrophen und die Lust zu Überleben“ feierten am 5. und 6. Mai 2023 im Sudhaus in Tübingen rund 250 Fachleute der systemischen Welt das 10-jährige Jubiläum des Systemischen Instituts Tübingen. Die Gesellschafter*innen Friderike Degenhardt, Tina Welzel, Annette Glück und Ludger Kühling hatten die Tagung mit einem engagierten Team organisiert.
Brillante und unterhaltsame Vortragredner*innen wie die kreative Dr. Carmen Beilfuß, der provokative Demokratieförderer Dr. Stefan Junker, die lösungsorientierte Pädagogin Mechthild Reinhard, der kommunikations- und medienkritische Prof. Dr. Bernhard Pörksen sowie die konstruktivistische Galionsfigur der Systemischen Sozialarbeit Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp begeisterten die aus ganz Deutschland angereisten Zuhörer*innen.
Parallel stellten systemische Expert*innen in zahlreichen Workshops innovative systemische Methoden vor und regten die Teilnehmer*innen zum Mitmachen an. Das kritisch-nachdenkliche, emanzipatorisch-engagierte, theoretisch-vielfältige und lebenszugewandt-lustvolle Programm sowie interessante Begegnungen am Rande der Tagung und leckere Büffets sorgten für eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der mottogerecht viel Lebendigkeit versprüht und am Ende sogar noch wild getanzt wurde!