Selbsterfahrung in der Ausbildung - Psychotherapie / Systemische Therapie
Die Selbsterfahrung beinhaltet 128 Stunden in einer geschlossenen Ausbildungsgruppe und wird in Form von fünf dreitägigen Seminaren parallel zur gesamten Ausbildung in 3 Jahren durchgeführt.
Das SI Tübingen legt großen Wert auf Selbsterfahrung im Rahmen der Ausbildung, da wir der Überzeugung sind, dass die eigene Person das wesentliche Instrument psychotherapeutischen Handelns ist.
Psychotherapeut*innen sind kontinuierlich mit der eigenen Biografie konfrontiert. Die eigenen Werte, Leitbilder und Erfahrungen wirken in die therapeutische Arbeit hinein. Professionelle und nachhaltige Psychotherapie setzt die Reflexion der eigenen Biografie sowie die reflektierte Wahrnehmung der eigenen Person (Werte und Haltungen) voraus.
In der Selbsterfahrung bieten wir den Ausbildungsteilnehmenden die Möglichkeit, sich mit ihrer Geschichte, der eigenen Herkunftsfamilie, ihren Loyalitäten und Bindungen sowie deren Wirkung und Einfluss auf die eigene Therapeut*innen-persönlichkeit auseinanderzusetzen. Der geschützte Rahmen im Seminar lädt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person und zur Reflexion persönlicher Voraussetzungen für das therapeutische Erleben und Handeln unter Einbeziehung biographischer Aspekte ein. Zur Selbsterfahrung gehören weiterhin die Reflexion der therapeutischen Beziehung sowie die persönliche Entwicklung im Ausbildungsverlauf. Ebenso ist die Modifikation eigener problematischer Verhaltensweisen und Einstellungen ein wesentlicher Bestandteil der Selbsterfahrung.
Die Selbsterfahrung wird als Gruppenselbsterfahrung bei anerkannten Supervisor*innen/Selbsterfahrungsleiter*innen durchgeführt.